Was wir wollen: Konstantin Arnolds Roadtrip als Film
Im Leben und bei Roadtrips gilt gleichermaßen: Manchmal sind es erst die Umwege, die den Weg besonders schön machen. Merkt man dann oft aber erst im Rückblick auf das große Ganze. Die schönen Erlebnisse dabei konservieren?
Am besten man macht es wie Konstantin Arnold und seine Freundin, die vergangenen Sommer an der Küste Süditaliens in einem blauen Jaguar F-Type unterwegs waren: Man hält das Ganze in einem siebenseitigen Text, zahlreichen analogen Fotografien und einem jetzt erschienenen Super-8-Film von Regisseur Adrian Kuchenreuther fest. Wunderbar greifbar und wunderbar vergänglich-unvergänglich. Mit dem Spirit, dabei nicht möglichst viele Orte sehen zu wollen, sondern an wenigen Orten sehr viel zu sehen.

ramp #56
Alles zu seiner Zeit
Das passende Thema der Reise und der dabei entstandenen Werke: die Zeitlosigkeit und die Suche danach. Die eigene Verliebtheit mit an die schönsten Orte nehmen, sich an ihr in diesem Umfeld zu berauschen und die Frage nach dem, was man im Leben denn eigentlich will. Oder wie es Konstantin Arnold selbst zusammenfasst: »Für die ramp #56 haben wir zwischen Ravello und Palermo in Dörfern gehalten, durch die man eigentlich nur fährt, und unsere Liebe in den Alkohol eingelegt, der das Land war.«
Der in der ramp #56 abgedruckte Text ist der Ausschnitt einer im Original siebenseitigen Geschichte Konstantin Arnolds. Sie ist Teil der Serie »Auf den Spuren des schönen Lebens«, die in einem Buch herausgegeben werden soll. Der analoge Kurzfilm »Was wir wollen« entstand ebenfalls während der Reise und wurde von Adrian Kuchenreuther und David Herbst produziert. Auf Kodak Vision3 Super-8-Film gedreht, zeigt er Konstantin Arnold und Catarina Fernandes bei ihrem Roadtrip an der italienischen Südküste – und versucht die Frage im eigenen Titel zu beantworten.
»Was wollen wir überhaupt? Von Liebe träumen oder Liebe leben? Wahre Liebe, die es nicht gibt, weil es nur Liebe gibt. Was wollen wir? Verantwortung übernehmen? Für das, aber das nicht, was auch immer das ist. Was wollen wir? Eine Hand halten, ohne sie zu verletzen? Einen Drink am Nachmittag, ein Lokal, das noch offen hat, einen Anruf. Ein bisschen Betäubung, einen Körper, an dem man sich wärmen kann. Was wollen wir?«
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Konstantin Arnold