Rimac: die Zweitausend-PS-Druckpatrone

Was wollen Sie über die erste Testfahrt mit dem Rimac Nevera hören? Es gibt hier nichts zu hören. Nur dieses aufreizend sanfte E-Gedüsel.

Hm. Rimac. Rimatsch? Wie spricht man das eigentlich aus? Es sind drei Versionen im Umlauf: Rimats, Rimak und Rimatsch. Firmengründer Mate Rimac hört auf alle. Er hat sich seine Start-up-Zugänglichkeit bewahrt, in seinem seit 2009 so dramatisch gewachsenen Firmensitz in Sveta Nedelja, siebzehn Kilometer vor Zagreb. Heiliger Sonntag!

Wollen Sie die ganze Story hören? Sie ist bereits in den großen History-Kanon aufgenommen: Der Motor von Mate Rimacs frisiertem BMW E30 explodierte bei einem Driftrennen, wonach er beschloss, einen Elektroantrieb hineinzuverpflanzen. Da wurden gleich 600 PS draus und fünf ­Versionen später ein offizieller FIA-Rekord für maximale E-Beschleunigung.

Die weitere Erfolgsgeschichte lässt sich überall nachlesen, über die Beteiligung von Porsche, den Erwerb von Bugatti, die technische Kooperation mit Aston Martin (Antrieb Valkyrie), Pinin­farina (Plattformfertigung Battista), bis hin zum 2.000-PS-Hypercar Nevera, mit dem wir es hier zu tun haben.

Atemberaubend, dieses Tempo, das gilt eigentlich für alles, was mit Rimac zusammenhängt.

Nevera, das ist so ein heftiger Küstenwind an der Adria. Schien passend. Und sonst: Batteriekapazität 120 kWh bei einer Spannung von 730 Volt, maximale Leistung 1.914 PS, maximal 2.360 Nm Drehmoment, Höchstgeschwindigkeit 412 km/h, rekordmäßige 7:05,3 Minuten über die Nordschleife, die der Nevera laut Werk zwei Mal im Renntempo bewältigen kann – mit einer Strom­ladung und einem Satz Reifen. Denn die Gewichtsangabe muss auch noch nachgereicht werden: 2,3 Tonnen.

Demnach ist einiges an Regelarbeit vonnöten, damit sich das Auto nicht in Kürze selbst zerstört bei einem Leistungsgewicht von 1,1 kg pro PS. Schon der Beschleunigungswert von 1,85 Sekunden von null auf hundert ist am Rande des Denkbaren. Dazu, um das weiterzuspinnen, benötigt er nur 25,7 Meter und erzielt eine Akzeleration von 15,02 m/s2.

Definieren muss man allerdings auch den Wert null. Die Lichtschranken moderner Mess­methoden setzen die Messuhr erst nach einem Fuß (ca. 30 cm) Anfahrtsweg in Gang, es handelt sich demnach genau genommen um einen fliegenden Start, idealerweise auf einer extra rauen Unterlage. Dies nur so nebenbei. In 9,3 Sekunden erreicht der Nevera Tempo 300.

Über alle Theorie hinaus kann uns nur eines interessieren: selber reinsetzen und losfahren. (...)

→ Die gesamte Geschichte lesen Sie in ramp #63 »Happy on the Road«.