Hot? Art-Spots! Diese Museen sollten Sie unbedingt besucht haben!
Mercedes Museum
Im Prinzip ist das Mercedes-Benz-Museum ein einfaches Gebäude. Alles ordnet sich hier einer Idee unter: Bewegung. Der Abschied vom Statischen als erste liebevolle Hommage an den Inhalt. Also dürfen Linien und Flächen demonstrativ und sympathisch befreit vom Ernst der Marke Dynamik atmen, alles schwingt, schwellt und windet sich, als habe ein technoides Organ fröhlich einen Turbomotor verschluckt. Große Choreografie. Und wir? Haben es wegen der vielen Besucher am Tag einfach mal nachts besucht. Das war im Frühjahr 2008. Gut 15 Jahre später lässt sich sagen: Nach wie vor ist das Museum ein Kunstwerk, genauso wie die ausgestellten Fahrzeuge. Es gibt aktuell noch einen weiteren triftigen Grund, zeitnah nach Untertürkheim zu gehen: Eines der beiden zwei Uhlenhaut-Coupés aus der Sammlung soll jüngst für eine Rekordsumme versteigert worden sein. Diese könnte die letzte Chance sein, es zu sehen.
Bauhaus Dessau
Schön ist, dass es funktioniert. Und zwar auch online. Funktional ist das ikonische Bauhaus in Dessau samt angeschlossenem Museum ohnehin. Natürlich erlebt man die gestalterische Schule und das Design-Denkmal am besten vor Ort. Aber nach den wechselvollen vergangenen zwei Jahren kann man das Bauhaus-Gebäude auch virtuell besuchen. Und mehr über die Schule, ihren Grundgedanken und die Absolventen erfahren. Sogar in Walter Gropius’ Direktorenzimmer darf man digital eintreten. Ja, weniger ist mehr. Aber nicht bei einem (digitalen) Besuch im Bauhaus.
Yves-Saint-Laurent-Museum
1.423 Tage, zwei Architekten, eine Marke: nach rund vierjähriger Bauzeit wurde 2017 das spektakuläre Yves-Saint-Laurent-Museum in Marrakesch eröffnet. Architektonisch spektakulär und ausgesprochen stilvoll lädt das in erdigen Tönen gehalten Gebäude Besucher ein, die Marke, aber auch das Gebäude selbst zu erkunden. Wem die Reise zu weit ist: das damals verantwortliche Studio Ko der Architekten Olivier Marty und Karl Fournier hat seinen Auftrag in einer Art Tagebuch dokumentiert. Angefangen vom ersten Anruf von Saint-Laurents Partner Pierre Bergé über den kreativen Prozess bis hin zur finalen Realisierung des Gebäudes. Lesenswert – und optisch ausgesprochen beeindruckend.
Vitra Design Museum & Campus
Form. Vollendet. Wer das Museum der Schweizer Möbelmarke im deutschen Weil am Rhein besucht, trifft vor allem auch auf die Werke zweier Menschen: die Entwicklungen von Charles & Ray Eames. Der nach ihnen benannte Eames-Chair? Inbegriff des stilvollen Sitzens. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Designlegenden zu bestaunen – natürlich in architektonisch angemessener Umgebung. Ebenfalls vor Ort: der Vitra-Campus, in dem die Marke ihre neuesten Kreationen und das aktuelle Programm präsentiert.
Marta Herford
Wenn ein Edelstahldach in Anlehnung an die Wellen des angrenzenden Flusslaufes architektonisch ins Schwingen kommt, kupferrote Klinkerstein-Wände lebensmüde zu kippen scheinen und vor der Tür ein in Stein gemeißelter Gangsta-Rapper den Türsteher gibt, dann ist das schon mal ein zarter Hinweis darauf, was den Besucher im Inneren des Marta Herford erwartet. Nämlich zeitgenössische Kunst. Dafür steht in einem erweiterten Wortsinn bereits der Name Marta – eine sonore Zusammensetzung aus »M« für Museum, »ART« für Kunst und »a« für Ambiente. Gehry hat 2001 hierbei Elemente aus Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft in einem Gebäude zusammengeführt. Und das wiederum ist dem Meister der dekonstruktivistischen Architektur mit Bravour gelungen.